Welche Datensicherung

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Lokale- oder Netzwerksicherung

 

Lokale Datensicherungen, bei welchen jeder Computer mit einem eigenen Backup-Gerät ausgestattet ist, sind nur für Heimanwender oder kleinere Büros geeignet. Mit der steigenden Anzahl an Computern wachsen die Kosten und der Arbeitsaufwand für lokale Datensicherungen erheblich. Neben den Kosten spielt auch der Sicherheitsaspekt bei der Wahl eine wichtige Rolle. Wird die Datensicherung zentralisiert, können der oder die Backup-Server in einem Sicherheitsbereich mit eingeschränktem Zutritt untergebracht werden, um unerlaubte Änderungen oder Diebstahl zu vermeiden. Nach der Entscheidung für eine Netzwerksicherung auf dem Server stellt sich die Frage nach einer Automatisierungslösung für die Datensicherung. Hierbei empfiehlt es sich, das Backup nach fest definierten Regeln und vorgegebenen Zeiten regelmäßig und korrekt durchzuführen.

 

Welche Daten sollen überhaupt gesichert werden?

 

Besteht die Möglichkeit aufgrund ausreichender Kapazitäten und Zeit eine komplette Sicherung durchzuführen, so ist dies die einfachste und sicherste Methode. Doch durch begrenzte Speicherkapazitäten und begrenzte Zeitfenster ist eine komplette Sicherung nicht immer möglich und auch nicht immer nötig. Gerade bei Clients ließen sich im Schadensfalle viele Daten wie Betriebssysteme und Anwendungen auch wieder von CD ROMs, Disketten oder Netzwerkinstallationen herstellen, wodurch Bänder und Zeit gespart werden könnten. Der Zeitfaktor bezieht sich sowohl auf die Sicherung als auch auf die Wiederherstellung. Wenn Sie unnötige Daten jedes Backup-Clients speichern, steigt die Gesamtsumme der unnötigen Daten mit der steigenden Anzahl von Clients. Basisverzeichnisse und Benutzer-Daten, deren Inhalt aus geistigem Gut besteht, sind dagegen nicht ohne weiters ohne Backup wiederherstellbar. Werden diese Daten auf Servern abgelegt, so kann die Sicherung der Workstations unter Umständen völlig entfallen. Auf jeden Fall ist es wichtig herauszufinden, wo sich die wichtigen und damit zu sichernden Daten befinden.

 

Rotationsschema

 

Ein einziges Magnetband reicht für die tägliche Datensicherung nicht aus, da die Verwendung eines einzelnen Mediums die große Gefahr in sich birgt, dass es trotz des Backups früher oder später zu einem Datenverlust kommt. Allein der Systemabsturz während einer Sicherung vernichtet das einzige Backup, von externen Einflüssen einmal ganz abgesehen. Als minimale Ausstattung werden heute mindesten fünf Medien angesehen. Diese werden rollierend eingesetzt, wobei die Backups fortlaufend mit den aktuellen Sicherungen immer wieder überschrieben werden. Von diesen fünf Medien sollte mindestens eins außerhalb des Bürogebäudes aufbewahrt werden.

 

Häufigkeit der Sicherung

 

Man muss sich im Klaren sein, dass generell die Daten, die zwischen zwei Backups verändert oder erstellt wurden, im Katastrophenfall verloren sind. In vielen Ämtern ist eine tägliche Datensicherung ausreichend, wenn die Datenänderungen nicht allzu arbeitsintensiv oder lebenswichtig sind. Dennoch gibt es Daten, die mehrmals täglich gesichert werden müssen.

 

Zeitfenster

 

Das Zeitfenster gibt die Zeit wieder, die für die Sicherung der Daten zur Verfügung steht, und beziffert in der Regel den Zeitraum, in dem keine Anwender im System tätig sind.

 

Verwaltung der Bänder

 

Die Bänder sollten nach dem Backup an einen anderen Ort außerhalb des Server-Raums gebracht werden, damit die Daten im Falle einer Katastrophe nicht verloren sind. So ist ein spezieller Tresorraum oder Panzerschrank inner- oder außerhalb des Gebäudes empfehlenswert. Grundsätzlich müssen bestimmte Bänder (z.B. Wochen- oder Monatssicherungen) auch außerhalb des Bürogebäudes gelagert werden, wobei auf jeden Fall gewährleistet sein muß, dass die Bänder jederzeit zugänglich sind. Es gibt auch Unternehmen, die sich darauf spezialisiert haben, Bänder über große Zeiträume zu lagern.

 

Verwaltung der Backups

 

Es muss genau definiert werden, wer innerhalb des Unternehmens/Praxis für Sicherung und Wiederherstellung verantwortlich ist. Die Verantwortung kann bei einer Gruppe liegen, bei einem Angestellten pro Abteilung oder bei einem unternehmensweiten Team. Je nach Größe des Unternehmens kann dies einen Vollzeitarbeitsplatz bedeuten oder lediglich ein Teil des Aufgabengebietes eines Systemadministrators sein. Auch die entsprechenden Dokumentationen (z.B. auch die Berichte der Backup-Software) müssen sorgfältig gelagert werden, damit sie im Bedarfsfall den entsprechenden Personen zugänglich sind.

 

Disaster Recovery

 

Für den Fall eines Totalausfalls der Festplatte werden schnellstmöglich sämtliche Informationen zum Booten der neuen Festplatte benötigt. Um zeitaufwendige manuelle Neuinstallationen der Betriebssysteme zu vermeiden, besteht im Vorfeld die Möglichkeit, Boot-Disketten oder ­CDs zu erstellen, deren Inhalt stets aktualisiert werden muß. Das Disaster Recovery ist kein Backup-Tool, sondern dient lediglich als Ergänzung zu Datensicherungen. Seine Funktionalität sollte im Vorfeld in jedem Fall getestet werden, um im Notfall darauf zurückgreifen zu können.

 

Vertrauen ist gut ­ Kontrolle ist besser

 

Sämtliche Implementierungen der Backupstrategie sollten im Hinblick auf Backup und Restore Testläufen unterzogen werden, damit man im Notfall erfolgreich auf die Datensicherungen zurückgreifen kann.